FANGSCHRECKENKREBS / STOMATOPODA
Krebse sind sehr scheu, verstecken sich tagsüber, weil die meisten nachtaktive Tiere sind. Ein Hauptgrund warum sie sehr selten zu sehen sind.
Um so mehr freut es einem, wenn man einen Krebs über Monate, begleiten und beobachten kann. Nicht im Aquarium, sondern in unserer Bucht in Sahl Hasheesh.
So geschehen mit dem Fangschreckenkrebs.
Aufgefallen ist uns in 10 m Tiefe eine unübliche kleine Untiefe im Sandfeld, mit einem Loch von rund 8 -10 cm und einem seltsamen Rand.
Wie es sich herausstellte, die Behausung eines Fangschreckenkrebses.
Diese Art von Krebsen graben in den Sand ein verzweigtes Gangsystem, wo sie sich geschützt aufhalten, bis sie nachts auf Jagd gehen.
Unser Fangschreckenkrebs zeigt sich, zum Glück für uns, auch ab und zu tagsüber.
Er verlässt seine schützende Behausung nicht, sondern kommt nur soweit aus seinem Loch heraus, um seine Umgebung visuell zu begutachten.
Dabei ist deutlich zu erkennen wie er dies Teleskop ähnlichen Augen tut.
Die Sehleistung der Fangschreckenkrebse ist hochentwickelt. Ihr Auge ist dreigeteilt, um gleichzeitig auf drei unterschiedlichen Ebenen die optischen Eindrücke einzufangen und so zu einem ganzen zu verarbeiten. Das hat zur Folge, dass sich die Pupillen im Auge dauernd hin und her bewegen. Eine in der Tierart einzigartige Form der visuellen Wahrnehmung.
Was wir auch beobachten konnten ist, dass wenn er sich in seine Behausung zurückzieht, mit seinen Fangarmen den Sand um sein Loch so bearbeitet und formt, dass es den schützenden Rand um den Eingang gibt.
All das konnte ich fotografieren und auch filmen.
Bei den Recherchen bin, was genau für eine Art unser Fangschreckenkrebs ist bin ich auf sehr viel Material gestossen. So weiss ich nun, dass es über 400 Arten gibt.
Unterteilt in die zwei Gruppen Schmetterer und Speerer. Dies auf Grund ihrer unterschiedlichen Art ihre Beute anzugreifen und zu erledigen.
Der Speerer ersticht und der Schmetterer erschlägt seine Beute.
Auf Grund von vergleichbaren Bildern und Beschreibungen vermute ich, dass es sich bei unserem Fangschreckenkrebs um den Lysiosquilla scabricauda handelt.
Vermuten deshalb, weil laut Beschreibung im Meerwasser Lexikon das Rote Meer nicht als Lebensraum aufgeführt ist. Fakt in jedem Fall ist, das es sich um einen Fangschreckenkrebs handelt.
Fotos: Johann Vifian
Quellen: https://www.meerwasser-lexikon.de/tiere/9291_Lysiosquilla_scabricauda.htm1
https://www.biologie-seite.de/Biologie/Lysiosquilla_scabricauda